Aktuelle Informationen zur Impfung gegen COVID-19

Wir haben Informationen rund um das Thema COVID-19 Impfung für Sie zusammengefasst, damit Sie sich selbst eine Meinung dazu bilden können.

Drei Impfstoffe (BioNTech/Pfizer, Moderna, AstraZeneca) werden aktuell in Österreich verwendet. Alle diese Impfstoffe gelten als sicher und effektiv um einen schweren Verlauf von COVID-19 zu verhindern. Die Impfung ist selbstverständlich freiwillig.

Bitte überlegen Sie, ob Sie sich impfen lassen und besprechen Sie Fragen zur Impfung auch mit Ihrer betreuenden Ärztin/Ihrem betreuenden Arzt.

Die Bewohnerinnen, Bewohner und die Teams der SeneCura Pflegeeinrichtungen zählten zu den ersten, die eine Impfung gegen COVID-19 erhalten haben. Auch in einigen OptimaMed Einrichtungen haben schon Impfungen stattgefunden. Generell erfolgt die Anmeldung bzw. Vormerkung für die Impfung über die Bundesländer.

Umfassende aktuelle Corona-Information

https://www.sozialministerium.at/

Fragen und Antworten rund um die Corona-Schutzimpfung zusammengefasst vom Gesundheitsministerium:
https://www.sozialministerium.at/Corona-Schutzimpfung/Corona-Schutzimpfung—Haeufig-gestellte-Fragen.html

Info-Hotline des Gesundheitsministeriums zur Impfung gegen COVID-19: +43 (0)800 555 621

Die Info-Hotline ist Montag bis Sonntag, rund um die Uhr für Fragen zur Wirksamkeit und Sicherheit der Impfstoffe erreichbar.

SeneCura Infovideo zu COVID-19 Impfung

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Video zu COVID-19 Impfung im SeneCura Sozialzentrum Pöchlarn

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Video zur Initiative Österreich impft des Roten Kreuzes – Ein Bewohner aus der SeneCura Residenz Grinzing berichtet von seiner Impfung

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Video zur Initiative Österreich impft des Roten Kreuzes – Kolleginnen und Kollegen aus der SeneCura Residenz Grinzing berichten über die Impfung

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PhD Martin Moder, österreichischer Molekularbiologe, Autor populärwissenschaftlicher Bücher und Teil der Wissenschaftskabarettgruppe Science Busters, erklärt die Wirkweise und potentiellen Risiken der mRNA-Impfstoffe gegen COVID-19. Hier das Video ansehen. 

PhD Martin Moder, österreichischer Molekularbiologe, Autor populärwissenschaftlicher Bücher und Teil der Wissenschaftskabarettgruppe Science Busters, erklärt wie man sich mit anderen Impfstoffen gegen COVID-19 nachimpfen lassen kann. Hier das Video ansehen. 

Fakten zu den 3 in Österreich verwendetet Impfstoffen gegen COVID-19

  • Alle 3 in Österreich zugelassenen Impfstoffe (AstraZeneca, BioNTech Pfizer, Moderna) schützen gegen den Großteil der bei uns zirkulierenden Viren. Dies gilt auch für die „Britische“ Variante. Für die „Südafrikanische“ Variante liegen noch zu wenige belastbare Studien bei allen zugelassenen Impfstoffen vor. Diese tritt in Österreich aber bisher konstant in nur geringer Zahl auf.
  • Man kann sich derzeit den Impfstoff nicht aussuchen. Jeder der 3 verwendeten Impfstoffe schützt vor einem schweren Verlauf einer COVID-19 Impfung und kann dafür empfohlen werden.
  • Auf etwas „Besseres“ zu warten ist nicht sinnvoll, da es laufend zu Mutationen kommen und nicht vorausgesagt werden kann, welcher Impfstoff in Zukunft bei welcher Mutation besser wirkt.
  • Es liegen noch bei keinem Impfstoff Daten über den Langzeitschutz vor, vor allem im Zusammenhang mit möglichen Mutationen.
  • Alle Impfstoffe eignen sich als „Grundimmunisierung“. Wahrscheinlich folgen in Zukunft an die Mutationen angepasste Auffrischungsimpfungen.

Stand 04.03.2021

Häufig gestellte Fragen

Als erstes wurden im Jänner Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeitende von Pflegeheimen österreichweit geimpft. Generell werden Hochrisikogruppen und Mitarbeitende in Gesundheitseinrichtungen als erste die Möglichkeit zur Impfung bekommen.

Als erstes wurde gemäß Planung des Gesundheitsministeriums im Jänner in Alten- und Pflegeheimen Personen über 65 Jahre sowie dem gesamten dort tätigen Personal Impfstoff zur Verfügung gestellt. Ebenso höchste Priorität haben Hochrisikogruppen mit definierten Vorerkrankungen sowie Pflege- und Gesundheitspersonal in Krankenanstalten, Ordinationen, Rettungsorganisationen und sozialen Diensten.

In der zweiten Phase (Februar bis April 2021) sollen grundsätzlich Personen über 65 Jahre geimpft werden sowie Personen mit Systemrisiko in den Bereichen Sicherheit, Justiz, Schulen- und Bildungseinrichtungen, kritische Infrastruktur und zur Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens. Zusätzlich soll ab dem zweiten Quartal 2021 die allgemeine Bevölkerung geimpft werden. Einerseits sollen Impfaktionen in großen Betrieben abgehalten werden, andererseits soll es auch Impfmöglichkeiten in Impfzentren und Impfstraßen in den Gemeinden sowie bei den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten geben.

Wie bei allen Arzneimitteln werden auch alle Impfstoffe einem vierstufigen äußerst streng reguliertem Verfahren unterzogen, bei dem alle Studienergebnisse der Behörde für die Zulassung vorgelegt werden müssen. Im Fall von COVID-19 Impfungen wurden viele andere Studien zurückgestellt, um die Zulassungen für diese Impfstoffe möglichst rasch durchführen zu können.

 

 

Zunächst wird der Erreger analysiert und geprüft, auf welche Bestandteile des Virus das Immunsystem des Menschen reagiert und einen Schutz (Antikörper) aufbauen kann.

Die Entwicklung erfolgt in folgenden Phasen:

  • Präklinik– Bevor ein Impfstoff an Menschen getestet wird, muss er sich in präklinischen Studien im Labor bewährt haben. Kann der Wirkstoff den Krankheitserreger überhaupt daran hindern, menschliche Zellen zu infizieren? Welche Dosis könnte die richtige sein? Ist er sicher oder treten in Tierstudien bereits Nebenwirkungen auf, die den Einsatz beim Menschen ausschließen? Es wird untersucht, wie sich der Impfstoff im Tierorganismus verhält und wie er später verabreicht werden könnte.
  • Phase I– Der Impfstoff wird erstmals Menschen verabreicht. In den Phase-I-Studien testen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Substanz an einer kleinen Gruppe von meist weniger als 100 gesunden, jungen Probanden. Es geht darum, abzuschätzen, wie der Körper auf den Impfstoff reagiert, ob er ihn verträgt und ob sich eine gewünschte Reaktion des Immunsystems (Immunantwort) messen lässt.
  • Phase II– An diesen Studien nehmen üblicherweise mehrere hundert Probandinnen und Probanden teil. Die Forschenden suchen nun nach der richtigen Dosis. Sie haben zudem weiterhin im Blick, ob der Wirkstoff bei einigen Menschen zu Nebenwirkungen führt oder sogar schädlich für sie sein kann.
  • Phase III– Phase-III-Studien umfassen Tausende bis mehrere Zehntausend Versuchspersonen. So große Teilnehmerzahlen sind wichtig, damit auch seltene Nebenwirkungen sichtbar werden. Es handelt sich um den zentralen Realitätstest: Infizieren sich die Geimpften wirklich seltener oder bestenfalls gar nicht mit dem Erreger? Ist die Substanz sicher oder verstärkt sie womöglich ungewollt die Symptome einer Infektion?
  • Zulassung & Phase IV– Sämtliche Daten, die in der Präklinik und den Phasen I bis III zusammengetragen wurden, gehen nun an eine unabhängige Zulassungsbehörde, die alles kritisch prüft, bevor der Impfstoff zugelassen wird. Für Europa ist die European Medicines Agency (EMA) mit Sitz in Amsterdam zuständig. Erteilt sie die Zulassung, darf der Impfstoff auf den Markt. Die Studien an den Arzneien oder Impfstoffen gehen danach jedoch häufig noch weiter. In Phase-IV-Studien beobachten Mediziner/innen, ob Geimpfte den Wirkstoff gut vertragen – zum Beispiel in Kombination mit anderen Impfstoffen.

Nach der Zulassung durch die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) erfolgt die Zulassung durch die österreichische Zulassungsbehörde (Bundesamt für die Sicherheit im Gesundheitswesen). Diese erfolgt unmittelbar im Anschluss an die Zulassung durch die europäischen Behörden, da es eine enge Abstimmung unter allen europäischen Behörden gibt.

Noch nie wurden so viele Ressourcen für klinische Prüfverfahren zur Verfügung gestellt, wie durch die Folgen der Pandemie ausgelöst. Auch konnten durch überarbeitete Zulassungsverfahren einzelne Schritte parallel erfolgen. Studienergebnisse werden z.B. schon während der laufenden Studien durch die Behörden geprüft anstatt bisher erst nach Ende der Testphase.

Wie jeder andere Impfstoff, wird auch ein neuer Impfstoff, der vor der Infektion mit dem SARS-CoV-2 schützen soll, intensiv geprüft. Die verschiedenen Impfstoff-Kandidaten durchlaufen jeweils streng kontrollierte Prozesse. Es gibt dafür klare gesetzliche und wissenschaftliche Vorgaben, bevor sie zur Anwendung am gesunden Menschen kommen.

Das Zulassungsverfahren für einen Impfstoff ist – national oder auch international – ein aufwändiger Prozess und unterliegt strengen wissenschaftlichen und gesundheitspolitischen Kontrollen.

Damit die Zulassung eines Impfstoffes gegen die Corona-Pandemie schneller funktioniert, haben Forschende, Impfstoffhersteller, staatliche Behörden und Gesundheitsorganisationen ihre Abläufe aufeinander abgestimmt und so ein schnelleres Verfahren ermöglichen. Das bedeutet aber trotzdem, dass die Sicherheits- und Wirksamkeitsstudien selbst genauso gründlich und umfangreich geprüft werden wie sonst auch üblich. Allerdings bekommt die Prüfung von Corona-Impfstoffen – nach Angaben europäischer Behörden – die höchste Priorität. Die Verfahren werden also allen anderen Arzneimittel-Prüfungen zeitlich vorgezogen. Dadurch stehen so viele Ressourcen wie noch nie für die rasche Prüfung der Studienergebnisse zur Verfügung.

Zudem hat die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) schon erste Schritte in den Zulassungsverfahren ausgewählter Kandidaten unternommen, obwohl deren Phase-III-Studien noch nicht gänzlich abgeschlossen sind. Bereits verfügbare Impfstoff-Daten werden demnach bereits geprüft, obwohl die finalen Ergebnisse noch nicht feststehen und erst später eingereicht werden. Somit kann der Gesamtzulassungsprozess beschleunigt werden, sobald die Hersteller alle nötigen Studien beendet haben. Das Verfahren kann jedoch immer noch gestoppt werden, falls die Behörde zu dem Schluss kommt, dass Wirkung und Sicherheit eines Impfstoffs nicht ausreichen.

Zudem fanden auch Phasen klinischer Studien zeitgleich statt: Einige Behörden haben es zum Beispiel erlaubt, dass Impfstoffe parallel in den Phasen I und II getestet werden. In den meisten Ländern sind vor der Zulassung zwingend Phase-III-Studien notwendig, um Patientinnen und Patienten keinen unnötigen Risiken auszusetzen. In Russland und China allerdings sind Impfstoffe bereits ohne diesen finalen und wichtigen Realitätstest einer Phase-III-Studie zugelassen worden, was viele internationale Experten kritisch sehen. Diese Impfstoffe kommen aber bei uns nicht zum Einsatz!

Letztlich ist die Produktion eines Impfstoffs für die gesamte Weltbevölkerung zeitlich aufwendig. Viele Hersteller haben deshalb bereits angekündigt, die Produktionskapazitäten schon während der Entwicklung hochzufahren. Sie gehen damit ein finanzielles Risiko (das jedoch zum Teil von den Regierungen abgefedert wird) ein, da die Möglichkeit besteht, dass ihr Impfstoff doch nicht so gut und sicher wirkt wie erhofft oder an den behördlichen Prüfungen scheitert.

Die Qualität und Sicherheit entsprechen auf jeden Fall den Verfahren bei allen neuen Arzneimitteln. Noch nie haben so viele Wissenschaftler sowie Beamte an der Zulassung für eine Klasse von Impfstoffen gearbeitet und gleichzeitig so viele Erkenntnisse gewonnen.

Es wurden noch nie so viele Ressourcen weltweit gleichzeitig in die Entwicklung eines Impfstoffes gesteckt. Durch den hohen finanziellen und personellen Aufwand sowohl bei der Entwicklung als auch bei der Testung, Begutachtung und Zulassung, ist es möglich, Impfstoffe innerhalb einiger Monate auf den Markt zu bringen. Parallel stattfindende Phasen I und II Studien haben zur schnelleren Entwicklung beigetragen. Bereits verfügbare Impfstoff-Daten wurden geprüft, bevor alle finalen Ergebnisse vorlagen. Man hat also Prozesse vorgezogen und ausreichend Kapazitäten dafür geschaffen. Damit die Sicherheit durch das beschleunigte Verfahren nicht leidet.

Theoretisch könnten auch Maßnahmen wie Isolierung und Abstand halten ausreichen. Praktisch funktioniert das aber nicht. Wenn die Maßnahmen gelockert werden, steigen die Erkrankungsfälle wieder. Krankheiten wie Pocken oder Kinderlähmung, als Beispiele, konnten nur mit Hilfe einer Impfung ausgelöscht werden.

Die Studien haben bisher ergeben, dass das Risiko, an COVID-19 zu erkranken für geimpfte Menschen sehr niedrig ist. (weniger als 5 %). Wenn man trotzdem erkrankt, schützt die Impfung vor einem schweren Verlauf von COVID-19.

In den Studien hat man gesehen, dass wenige Personen trotz einer Impfung erkranken. Wenn man trotzdem erkrankt dann in einer leichten Form.

Bei der Entwicklung der COVID-19 Impfstoffe kamen die modernsten Technologien der Impfstoffentwicklung zum Einsatz.

Alle Impfstoffe basieren auf dem Grundprinzip, unserem Immunsystem einzelne Teile (Antigene) des SARS-CoV-2 zu präsentieren, so dass eine Immunität gegenüber dem Erreger aufgebaut werden kann. Die unterschiedlichen Impfstoffe nutzen dabei sehr verschiedene Ansätze, um diese Antigenteile dem Immunsystem zu präsentieren. Dabei gibt es drei Hauptentwicklungslinien: Lebendimpfstoffe mit Vektorviren, Totimpfstoffe (mit Virusproteinen oder Gesamtvirion) und mRNA-Impfstoffe.

Die zurzeit erfolgversprechendsten Impfstoffe sind die RNA-Impfstoffe, sowie ein Impfstoff, der über ein Trägervirus funktioniert.

Das Grundprinzip von Impfungen funktioniert so: Das Immunsystem ist in der Lage, eine Infektion im Ansatz zu ersticken oder zumindest deutlich zu schwächen, wenn es den Erreger bereits kennt. Die bisher am meisten verwendete Methode ist die Verabreichung des ganzen Virus: entweder als Totimpfstoff, der ein inaktiviertes Virus enthält oder als Lebendimpfstoff mit einer abgeschwächten, harmlosen Version des Erregers. So lässt sich eine Immunantwort auslösen, ohne dass die Krankheit je ausbrechen muss. Inzwischen gibt es aber modernere Methoden, um Impfstoffe zu erzeugen:

  • Nukleinsäure-basierter Impfstoff: Eine Immunantwort lässt sich mit ganz wenig Material auslösen, da man sich der Eiweißproduktion der eigenen Zellen bedient. Nukleinsäure-basierte Impfstoffe enthalten winzige Ketten von sogenannten Nukleinsäuren, die auch die Basis unseres Erbguts (DNA) bilden. In diesen steht der Bauplan für die einzigen notwendigen Antigenteile an der Virusoberfläche geschrieben.

Es gibt zwei Arten dieser Nukleinsäuren: die D-Nukleinsäure (DNA), die als Erbgut fungiert, und die R-Nukleinsäure (RNA), die für die Übertragung der Information zur Eiweißproduktion Verwendung findet. Für diese Impfungen findet nur die RNA Verendung. Sobald diese RNA-Ketten dem Körper verabreicht werden und in die Zellen kommen, beginnt die Maschinerie im Zellinneren damit, sie abzulesen und neue Antigenteile des Virus nachzubauen: jene Teile des Virus, die eine Immunantwort auslösen. So bastelt sich die Zelle ihre Impfung praktisch selbst. Nach der Produktion der Virusteile zerfällt die eingebrachte RNA-Kette sehr schnell. Ein Einbau in das menschliche Erbgut ist ausgeschlossen. Diese Methode ist so neu, da sie bisher noch kein Zulassungsverfahren vollständig durchlaufen hat. Von der Konzeption her hat diese Impfung aber voraussichtlich die geringsten Nebenwirkungen.

Ein weiterer Vorteil von RNA Impfstoffen ist, dass sie relativ schnell in großen Mengen produziert und – sollte der Erreger mutieren – abgewandelt werden können. Als weiteres „Plus“ gilt, dass die übertragenen Gene mit dem natürlichen Abbau der Zellen wieder aus dem Körper verschwinden, während die Impfwirkung bleibt.

  • Vektor-Impfstoff: Für diese Art von Impfstoff dienen entschärfte, bewährte Impfviren, um eine neue Impfung herzustellen. Das Prinzip: Ein bekanntes, für den Menschen ungefährliches Virus, von dem Forschende genau wissen, wie es im Körper reagiert, bekommt eine Beiladung verpasst. Häufig werden dafür abgeschwächte, also unschädlich gemachte Erkältungsviren verwendet. Dafür gibt es zwei Wege: Entweder werden im Labor Oberflächenproteine des neuen Erregers an das Virusfahrzeug (=vektor) gehängt oder dessen Gensequenzen werden darin eingebaut. So lösen entweder die ersetzten Oberflächenproteine eine Immunantwort aus oder indirekt das Erbgut, aus dem die Zelle die entsprechenden Impfproteine selbst herstellt. Diese Impfstoffherstellung wurde bereits für Impfstoffe gegen Ebola oder das Dengue Fieber angewendet.
  • Antigen Impfstoffe: Anstelle von abgeschwächten Viren verwenden moderne Impfstoffe auch die Einzelteile des Virus als Grundlage für einen Impfstoff. Diese nennt man auch „proteinbasierte“ Impfstoffe. Für diese Impfstoffe werden Virusteile künstlich hergestellt und über Fetttröpfchen in den Muskel initiiert. Dort werden diese Fetttröpfchen von den Zellen aufgenommen und die Antigene in der Zellwand dem Immunsystem präsentiert. Auch bei diesen Impfstoffen gelten die Nebenwirkungen als äußerst gering. Ein Beispiel für die Verwendung dieser Impfstoffherstellung ist der Hepatitis B oder auch der HPV Impfstoff.
Das Risikoprofil der Nukleinsäure (RNA) Impfstoffe ist konzeptionell besser als das aller anderen Impfstoffe, da der kleinstmögliche Teil des Virus in den menschlichen Organismus eingebracht wird.

Forscher halten die Gefahr dieser Impfstoffklasse für gering. Florian Krammer, aus Österreich stammender Professor für Impfstoffforschung an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai New York City, Autor vieler Fachartikel über Impfungen gegen COVID-19: „Das Risiko ist verschwindend gering. Zum einen ist RNA relativ instabil und wird auch recht schnell wieder abgebaut, zum anderen sind alle unsere Zellen zu jedem Zeitpunkt unseres Lebens vollgepackt mit mRNA. „Der Einbau in die menschliche DNA kann ausgeschlossen werden, da es keinen Weg des Um- oder Einbaus von RNA in DNA bekannt ist. Die Gefahr einer Autoimmunreaktion ist nicht höher als der von anderen Impfstoffen einzuschätzen, da diese Reaktion gegen das Antigen und nicht gegen die RNA gerichtet ist.

Solche Impfstoffe sind bereits bei Impfungen von Tieren, wie zum Beispiel gegen die Schweinegrippe seit mehreren Jahren erfolgreich und ohne Langzeitfolgeschäden im Einsatz.

Zurzeit werden die beiden RNA Impfstoffe der Firmen Pfizer/BioNtech und Moderna sowie der Vektor-Impfstoff von AstraZeneca eingesetzt.
  1. Pfizer/BioNtech mRNA COVID-19 Impfstoff BNT162b2

Der Corona-Impfstoff in Kooperation von Pfizer und BioNTech soll zu 95 Prozent vor COVID-19 schützen. Am 20.11. 2020 wurde dafür um die beschleunigte Freigabe bei der FDA (US Amerikanische Zulassungsstelle für Arzneimittel) eingereicht. Folgende Informationen hat das Unternehmen dazu veröffentlicht:

  • NT162b2 zeigt eine 95 %ige Wirksamkeit gegen COVID-19, bezogen auf Erkrankungsfälle ab 28 Tagen nach der ersten Impf-Dosis (1. Dosis am Tag 1, 2. Dosis am Tag 21). Insgesamt traten 170 bestätigte COVID-19-Fälle auf, mit 162 Fällen in der Placebogruppe und 8 Fällen in der Impfstoffgruppe
  • Die Wirksamkeit war über die gesamte Studienpopulation hin konsistent, auch unabhängig von Alter und Geschlecht; der Impfschutz bei Erwachsenen über 65 Jahren lag bei über 94 %.
  • Die von der FDA geforderten Sicherheitsdaten für die Genehmigung einer Notfallzulassung (Emergency Use Authorization, EUA) wurden erreicht.
  • Der Impfstoff wurde in allen Teilnehmerpopulationen gut vertragen, insgesamt nahmen mehr als 43.000 Probanden an der Studie teil; es wurden keine schwerwiegenden Sicherheitsbedenken festgestellt; die einzigen Grad 3 Nebenwirkungen (= ausgeprägte/starke NW), die häufiger als 2 % auftraten, waren Erschöpfung mit 3,8 % und Kopfschmerzen mit 2,0 %.
  • Am 20.11. 2020 wurde der Antrag auf Notfallzulassung bei der FDA (US Amerikanische Zulassungsstelle für Arzneimittel) eingereicht.
  • Bei der Logistik und Planung der Impftermine ist zu bedenken, dass der Impfstoff auf −70 ºC gekühlt werden muss. Das wird von den Pharmafirmen sichergestellt. Vor der Impfung kann der Impfstoff 5 Tage im Kühlschrank gelagert werden. Nach Öffnung der Ampulle mit dem Impfstoff (je 5 Dosen) ist dieser innerhalb von 5 Stunden zu verbrauchen.
  1. mRNA Impfstoff von Moderna

Nach BioNTech wurde ein zweiter Impfstoff in Österreich zugelassen: Der Impfstoff von Moderna ist laut Ergebnissen aus Phase-3-Studie zu 94,5 Prozent wirksam. Die Phase-III-Studie zum RNA-Impfstoff mRNA-1273 von Moderna umfasst insgesamt 30.000 Probanden. Die Hälfte davon bekommt den Impfstoff, die andere Hälfte fungiert als Kontrollgruppe und bekommt ein Placebo. Insgesamt erkrankten bisher 95 Studienteilnehmer an der Krankheit COVID-19. Davon entfielen nur fünf Fälle auf die tatsächlich geimpften Probanden, 90 Fälle wurden in der Kontrollgruppe diagnostiziert.

Daraus errechnet sich eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent. Dabei geht es darum, inwieweit der Impfstoff die Krankheit verhindern kann. Daten, zu welchem Grad mRNA-1273 eine Ansteckung verhindert, gibt es bisher nicht. Für den vollen Impfschutz sind zwei Dosen in zeitlichem Abstand notwendig. Bei den Probanden traten laut Moderna nur milde bis moderate Nebenwirkungen auf. Ein signifikanter Anteil der Freiwilligen hatte jedoch nach Verabreichung der zweiten Dosis stärkere Schmerzen. Die Lagerung des Impfstoffs erfolgt bei -20 Grad Celsius.

Der Moderna Impfstoff wird schon seit Dezember 2020 in den USA und in Kanada eingesetzt. Der Einsatz in Europa erfolgte ab dem 12.1.2021.

  1. AstraZeneca/Universität Oxford Viraler Vektorimpfstoff ChAdOx1

Der Impfstoff von AstraZeneca in Kooperation mit der University of Oxford, UK, erreicht nach Angaben der Unternehmen 70 % Wirksamkeit laut Daten der klinischen Phase 3 Studien. Der Impfstoff soll von Älteren sehr gut vertragen werden, die weniger Nebenwirkungen zeigen als jüngere Menschen.

AstraZenecas Impfstoff beruht gegenüber diesen beiden Produkten auf bereits erprobter Technologie und wäre deshalb kostengünstiger. Zudem ist eine Lagerung im Kühlschrank möglich.

Umfassende Informationen über den Impfstoff von AstraZeneca: https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2021-01/corona-krise-impfstoff-astrazeneca-impfstrategie-ema-zulassung-eu#welche-vorteile-hat-der-astrazeneca-impfstoff-gegenueber-den-bisher-zugelassenen

Menschen, die eine COVID Infektion überstanden haben, sollten mit einem Schnelltest auf Antikörper getestet werden. Bestehen ausreichend Antikörper, gilt man als immun und braucht vorerst keine Impfung. Sie sollten jedenfalls eine Impfung mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt besprechen, wenn Sie schon an COVID-19 erkrankt waren.

Das hängt vom verwendeten Impfstoff ab. Es gibt Impfstoffe BioNTech Pfizer, Moderna, AstraZeneca bei denen 2 Teilimpfungen vorgesehen sind. Die Impfungen erfolgen im Abstand von mehreren Wochen. Für den Impfstoff von Johnson & Johnson ist nur eine Impfung vorgesehen.

Bezüglich der Dauer der Immunität und der eventuell notwendigen Auffrischungsimpfungen sind noch keine Daten vorhanden. Dies wird sich im Laufe der weiteren Beobachtung herausstellen.

Die bisher beobachteten Nebenwirkungen beschränken sich auf normale Nebenwirkungen, wie sie bei allen Impfungen aufgrund des Anspringens des Immunsystems auftreten. Relevante Nebenwirkungen treten zu 95% in den ersten 6 Wochen auf. Diese Ergebnisse zeigen im Moment keine schwerwiegenderen Nebenwirkungen.

Entscheidend für die Sicherheit des Impfstoffs sind die ersten sechs Wochen nach der Impfung. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass in diesem Zeitraum Nebenwirkungen am häufigsten auftreten. Bei den meisten bekannten Impfungen treten 95 % der Nebenwirkungen in diesen ersten 6 Wochen auf. Gleichzeitig fällt innerhalb des zweiten Monats oft der Antikörper-Anteil im Blut (Titer).

Einige vorübergehende Reaktionen sind dabei normal – etwa leichtes Fieber, Kopfschmerzen oder Rötungen und Schmerzen an der Einstichstelle. Sie zeigen vor allem, dass der Wirkstoff eine Immunantwort auslöst. Das Immunsystem bereitet sich auf den tatsächlichen Erreger vor. Impfschäden dagegen, wenn also der Wirkstoff tatsächlich krank macht oder ein bleibendes Leiden verursacht, sollten während der finalen Phase-III-Studie möglichst ausgeschlossen werden.

Bisher hat Pfizer keine schwerwiegenden Sicherheitsbedenken festgestellt; die einzigen Grad 3 Nebenwirkungen (= ausgeprägte/starke NW), die häufiger als bei 2 % auftraten, waren Erschöpfung mit 3,8 % und Kopfschmerzen mit 2,0 %.

Beim AstraZeneca Impfstoff kam es häufig zu milden Nebenwirkungen wie Rötungen an der Einstichstelle, Empfindlichkeit, Kopfschmerzen, Erschöpfung oder einem Gefühl der Fiebrigkeit.

Bei den Probanden traten laut Moderna nur milde bis moderate Nebenwirkungen auf. Ein signifikanter Anteil der Freiwilligen hatte jedoch nach Verabreichung der zweiten Dosis stärkere Schmerzen. Erst wenn die Sicherheit und Wirksamkeit in Phase III Studien bewiesen ist, kann das Unternehmen den Antrag auf Zulassung stellen.

Die Langzeitwirkungen werden außerdem in Phase-IV-Studien überwacht. Wenn der Impfstoff auf dem Markt ist, muss weiter an den Langzeiteffekten geforscht werden. Die Probanden der klinischen Studie müssen zur Blutabnahme und weiterhin Tagebuch über Nebenwirkungen führen. Auch werden alle auftretenden relevanten Nebenwirkungen über das laufende Meldesystem der Gesundheitsbehörden gesammelt und laufend analysiert, wie dies bei allen neuen Arzneimitteln üblich ist.

Für das Abklingen der Pandemie ist eine Wirkung über mehrere Monate nötig, die von allen Impfungen erwartet wird. Ob der Impfstoff regelmäßig aufgefrischt werden muss, wird erst in der Langzeitbeobachtung erforscht werden.

Es ist nach wie vor unklar, wie ausgeprägt und wie lange anhaltend eine Immunität nach überstandener COVID-19 Erkrankung ist, welche Faktoren sie begünstigen oder verhindern.

Während die Hersteller die klinischen Tests für die Impfungen durchführen, untersuchen andere Forscher die Immunantworten von COVID-19-Patientinnen und Patienten. Die Wissenschaftler haben festgestellt, dass Antikörper gegen das derzeitige Coronavirus bei einigen Personen schon nach einigen Wochen wieder abgebaut wurden, für andere Personen nehmen Wissenschaftler an, dass sie mehr als ein Jahr lang auf einem wirksamen Niveau bleiben.

Die WHO fordert von einem Impfstoff, dass er mindestens sechs Monate, optimal ein Jahr und länger vor Covid-19 schützt. Tatsächlich beantworten lässt sich das erst nach exakt diesem Beobachtungszeitraum.

Ja, da die Impfung nicht zu 100 % schützt, muss solange die Pandemie besteht, weiter eine Maske getragen werden. Es könnte sein, dass man trotz Impfung andere Menschen anstecken kann.

Allergien stellen primär keine Kontraindikation für die COVID-19 Impfung dar. Man ist derzeit lediglich bei einer früheren massiven anaphylaktischen (allergischen) Reaktion nach einer Impfung (v.a. Grippe oder Tollwut) zurückhaltend. Eine definitive Kontraindikation für die Impfung stellt ausschließlich eine allergische Reaktion auf Polyethylenglykol [PEG] oder Polysorbat dar. PEG ist Bestandteil der mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna. Es findet sich z.B. in Abführmitteln, Salbengrundlagen, Kosmetika, Zahnpasten, E-Zigaretten, Weichmachern… Polysorbat kommt im Impfstoff von AstraZeneca vor. Bei PEG und Polysorbat sind Kreuzreaktionen beschrieben worden. Bei allen anderen Allergien ist nach aktuellem Stand die Impfung möglich. Prinzipiell wird bei jedem Patienten eine 15-minütige Überwachungsphase nach der Impfung vorgeschrieben. Bei bekannten Allergien wird diese Zeit auf 30 Minuten ausgeweitet. Wenn dies gewährleistet ist, kann die Impfung unter ärztlicher Aufsicht und Vorhandensein von spezifischen antiallergischen Medikamenten erfolgen.

Bisher traten durchschnittlich bei 11 von 1 Million geimpften Personen stärkere allergische Reaktionen auf. Alle waren beherrschbar, niemand kam bisher zu Schaden. In den mRNA Impfstoffen sind außer den oben genannten Inhaltsstoffen keine weiteren mit bekanntem allergischem Potential (KEIN Thiomersal, Hühnereiweiß,…).

Bitte sprechen Sie jedenfalls bei Fragen zur Impfung mit Ihrer behandelnden Ärztin/Ihrem behandelndem Arzt.

Personen mit Autoimmunerkrankungen wurden bisher kaum in Studien einbezogen. Bei den eingeschlossenen Personen gab es keine gehäuften Probleme. Es liegt eine Empfehlung zur Impfung vor, da genau diese Personen-Gruppen von einer Vermeidung der COVID-19 Erkrankung sehr profitieren, da hier ein schwerer Verlauf vermutet werden kann. Stärkere Nebenwirkungen sind nicht zu erwarten. Möglicherweise kommt es aber zu einer geringeren Wirksamkeit der Impfung. Das heißt, es ist möglich, dass der Schutz vor der Erkrankung nicht so gut ist, wie bei gesunden Personen. Dieses Problem besteht aber prinzipiell bei jeder Impfung. Das Impfrisiko ist bei Autoimmunerkrankungen nicht erhöht.

V.a. bei Personen, welche mit Immunsuppressiva therapiert werden, ist ein Vorgespräch mit der behandelnden Ärztin/dem behandelndem Arzt zu empfehlen, da es hier mittlerweile sehr viele verschiedene Medikamente gibt, die sich unterschiedlich auf das Immunsystem auswirken und somit unterschiedlich die Impfwirkung beeinflussen. Das Pausieren der Medikation zu Gunsten der Impfung wird nicht empfohlen, der Impfzeitpunkt sollte nach Möglichkeit im routinemäßig therapiefreien Zeitraum angesetzt werden. Patient/innen mit Autoimmunerkrankungen sollten einen stabilen Verlauf zum Zeitpunkt der Impfung haben.

Bitte sprechen Sie jedenfalls bei Fragen zur Impfung mit ihrer behandelnden Ärztin/ihrem behandelndem Arzt.

Schon nach der ersten Teilimpfung stellt sich nach ca. 10-14 Tagen ein erster Effekt ein. In wissenschaftlichen Arbeiten konnte gezeigt werden, dass ab diesem Zeitpunkt die geimpften Personen weniger häufig erkranken, auch ein milderer Verlauf kann angenommen werden. Der komplette und länger anhaltende Schutz wird ab Tag 7 nach der 2. Teilimpfung angenommen.

Bei der Person, die geimpft wird, sollte zum Zeitpunkt der Impfung KEINE aktive COVID-19 Infektion vorliegen. In der Quarantäne wird daher keine Impfung empfohlen. Sollte zum Abschluss der Quarantäne nochmals ein PCR-Test oder zumindest ein Antigentest durchgeführt werden, dieser negativ sein und die Person sich gesund fühlen, wäre die Impfung möglich. Die Testung ist prinzipiell vor einer COVID-19 Impfung bei klinisch gesunden Personen nicht gefordert, wenn die Impfung sehr kurzfristig nach dem Ende der Quarantäne geplant ist, kann mit Hilfe eines Testes eine aktive Infektion laborchemisch ausgeschlossen werden. Die Impfung einer infizierten Person ist prinzipiell nicht gefährlich, aber sinnlos, da das Immunsystem schon mit dem Virus beschäftigt ist. Sollte es zu einem schwereren Krankheitsverlauf kommen, könnte ein “normaler“ schwerer Krankheitsverlauf nicht von einer Impfursache unterschieden werden.

Es wurden bisher weder Studien bei Schwangeren gemacht, noch gibt es Erfahrungen beim Menschen in Bezug auf folgende Schwangerschaften und Fertilität. Es wurden Tierversuche bei Ratten durchgeführt, hier gab es keine negativen Auswirkungen auf die Schwangerschaft oder den Nachwuchs. Sogenannte Totimpfstoffe stellen zumeist kein Problem dar, beim Grippeimpfstoff ist zum Beispiel die Verabreichung in der Schwangerschaft erlaubt. Ein mRNA-Impfstoff wird den Totimpfstoffen zugeordnet, damit kann angenommen werden, dass er keinen Einfluss auf spätere Schwangerschaften hat. Dieser Impfstoff wird durch die normalen zellulären Prozesse schnell abgebaut und gelangt nicht in den Zellkern und nicht in das Erbgut. Die mRNA ist nur ca. 7 Tage am Injektionsort und in der Leber nachweisbar. Sie kann sich nicht selbst vermehren oder sich ins menschliche Erbgut einschleusen.

Man muss aber feststellen, dass es im Bereich Schwangerschaften noch keine Langzeiterfahrungen mit mRNA-Impfstoffen gibt. Es gilt daher die Empfehlung wie bei allen Impfstoffen, die nicht explizit freigegeben sind, welche besagt, dass Schwangerschaften innerhalb von 8 Wochen nach der Impfung vermieden werden sollten. Wenn eine Schwangere geimpft wird oder eine Schwangerschaft kurz danach eintritt, stellt das KEINE Indikation zur Abtreibung dar!

Bitte sprechen Sie jedenfalls bei Fragen zur Impfung mit Ihrer behandelnden Ärztin/Ihrem behandelndem Arzt.

Es sind keine Vorerkrankungen bekannt, die die Impfung verhindern oder riskanter machen. Nur die Allergie auf Polyethylenglykol (PEG), Polysorbate oder den Impfstoff selbst stellen ein absolutes Ausschlusskriterium dar! Der Impfstoff ist für alle Erkrankungen sicher. Bei Autoimmunerkrankungen und Personen, die eine Immunsuppression erhalten, besteht die Möglichkeit, dass die Schutzwirkung der Impfung nicht so gut ist.

Das ist je nach Impfstoff unterschiedlich und wird von den Herstellern als Zeitspanne angegeben. Für Impfstoff von BioNTech/Pfizer sollte die 2. Teilimpfung (laut Hersteller) beispielsweise innerhalb von 21-42 Tagen nach der 1. Teilimpfung erfolgen. Das heißt, eine Verzögerung von 2-3 Wochen stellt nach aktuellem Wissensstand kein Problem dar.

Personen, die nach der ersten COVID-19 Teilimpfung im Intervall zur zweiten Impfung an COVID-19 erkranken, sollen nicht weitergeimpft werden. Sie haben eine natürliche Immunität erworben, die mindestens 6-8 Monate anhält.

Das weitere Prozedere wird bis dahin bestimmt werden. Man wird dann aus heutiger Sicht vermutlich mit nur einer Impfung auffrischen.

Das Mittel der Wahl als Begleitmedikation bei einer COVID-19 Impfung ist Paracetamol (z.B. Mexalen).

Es gibt erfolgreiche Studien diesbezüglich beim AstraZeneca Impfstoff. Beim mRNA- Impfstoff (BioNTech Pfizer, Moderna) gibt es keine Daten. Eine eindeutige Empfehlung zur Prophylaxe (Vorbeugung) gibt es nicht, therapeutische Gaben (bei Symptomen) werden von allen Herstellern empfohlen. Bitte sprechen Sie bei Fragen zu Nebenwirkungen und der Einnahmen von Medikamenten zur Linderung der Symptome mit Ihrem behandelndem Arzt/Ihrer behandelnden Ärztin.

COVID-19 positive Einzelfälle nach einer Komplettimpfung (1. und 2. Teilimpfung bzw.  eine Impfung bei einem Impfstoff, für den nur eine einmalige Impfung vorgesehen ist) sind durchaus zu erwarten und möglich.

Die Komplettimpfung schützt allerdings in einem sehr hohen Ausmaß vor einem schweren Krankheitsverlauf. Eine COVID-Infektion, die selbstverständlich auch durch einen entsprechenden COVID-PCR-Test nachweisbar ist, kann damit allerdings generell nicht zu 100 % verhindert werden – ebenso sind milde Krankheitsverläufe in einzelnen Fällen prinzipiell möglich.

Die COVID-Viren werden aber insgesamt bei Komplettgeimpften schneller eliminiert und sind dadurch auch kürzer nachweisbar und öfters in geringer, nicht ansteckender Konzentration vorhanden (Ct-Wert > 30). Vor allem bei den diversen Mutationsformen sind trotz Komplettimpfung leichte Erkrankungsfälle eher möglich.

(neu 10.03.2021)

Laut aktuellen Erkenntnissen der klinischen Forschung steht die Impfnebenwirkung der Blutgerinnungsstörung mit Thrombosebildung nach einer Impfung mit dem Impfstoff von Astra Zeneca im Zusammenhang mit einer überschießenden Reaktion des Immunsystems auf den Impfstoff. Dadurch kann zu einer Thrombozytenaktivierung, Aktivierung des Gerinnungssystems und Bildung einer Thrombose und Embolie kommen. Dies ist eine sehr seltene Impfnebenwirkung und tritt in 2 von 1 Million Fällen auf. Betroffen davon dürften v.a. Frauen unter 65 Jahren sein.

Diese Form der Impfnebenwirkung ist bisher nur beim AstraZeneca Impfstoff bekannt und trat bisher im Zeitraum vom 4. bis zum 14. Tag nach einer AstraZeneca Impfung auf. Klinische Symptome sind starke Kopfschmerzen, Übelkeit, starke Müdigkeit/Bewusstseinsstörung, Schmerzen in den Beinen mit einseitiger Schwellung/Überwärmung, Atemnot, Brustschmerzen, Kreislaufschwäche und hoher Puls. Beim rechtzeitigen Erkennen einer solchen Impfnebenwirkung ist diese (mit blutgerinnungshemmenden Medikamenten) gut behandelbar.

Wenn Sie eine Krankheitsgeschichte mit Thrombosen oder Embolien haben, besprechen Sie bitte eine geplante Corona-Schutzimpfung jedenfalls mit Ihrer behandelnden Ärztin, Ihrem behandelndem Arzt.

Weitere Quellen zum Nachlesen/Nachhören

Ethische Fragen einer Impfung gegen COVID-19 – Stellungsnahme der Bioethikkommission
Hier nachlesen

FAQ: COVID-19 Impfung vom Bundesministerium Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
Hier nachlesen

Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz – Informationen zur COVID-19-Impfung
https://www.sozialministerium.at/Informationen-zum-Coronavirus/COVID-19-Impfung.html

Empfehlung der Bioethikkommission – Ethische Fragen einer Impfung gegen COVID-19 https://www.bundeskanzleramt.gv.at/themen/bioethikkommission/publikationen-bioethik.html

Robert Koch Institut: COVID-19 und Impfen: Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ)
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/gesamt.html;jsessionid=A014F92EB21EE6CAC4F1A92C775DBBF9.internet092

Robert Koch Institut YouTube Kanal
https://www.youtube.com/playlist?list=PLCh-G-AnLKeOpYU-8JZI4nwkavoS2iqSN

Paul Ehrlich Institut – Coronavirus und COVID-19
https://www.pei.de/DE/newsroom/dossier/coronavirus/coronavirus-inhalt.html;jsessionid=603449E3E9147BA0CCCFB24FCFEF5C05.intranet171?nn=169730&cms_pos=2

Nature-Übersichtsartikel COVID-19 Impfstoffe
https://www.nature.com/articles/s41587-020-0697-7

Deutsche Welle – COVID-19: Schwierige Abwägungen bei der Entwicklung von Impfstoffen
https://www.dw.com/de/covid-19-schwierige-abw%C3%A4gungen-bei-der-entwicklung-von-impfstoffen/a-55123033

WHO Überblick COVID-19 Impfstoffentwicklung mit vorliegenden Studien
https://www.who.int/publications/m/item/draft-landscape-of-covid-19-candidate-vaccines

Übersicht des Verbandes der forschenden Pharmaunternehmen
https://www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/woran-wir-forschen/impfstoffe-zum-schutz-vor-coronavirus-2019-ncov

Die Zeit – Artikel zur COVID-19 Impfung
https://www.zeit.de/thema/impfung

Pfizer-BioNTech Briefing Dokument zur COVID-19 Impfung 
https://www.fda.gov/media/144246/download 

Grafiken zur Grundlagen des Impfens und Impfstoffe

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