• Studie belegt: Lockdown hat Lebenszufriedenheit in SeneCura Pflegeheimen wenig verändert – für 73 Prozent blieb sie gleich, für 22 Prozent ist sie sogar gestiegen
  • Pflegeheim-Bewohnerinnen und Bewohner fühlten sich sicherer vor einer COVID-Infektion als ältere Menschen zu Hause
  • Aktuelle Situation: hohe Infektionszahlen hinterlassen auch in den Pflegeheimen Spuren, die verschärften Maßnahmen zeigen aber Wirkung
  • Präsidentin des Seniorenrats Ingrid Korosec appelliert: Begegnungen mit Familien und Freunden zu Weihnachten müssen möglich sein! Daher testen, testen, testen!
  • SeneCura bereitet sich für den Start der Impfungen ab Jänner 2021 vor

Die Pflegeheime sind seit Beginn der Corona-Pandemie durchgehend sehr gefordert, weil COVID-19 für ältere, kranke Menschen eine besondere Bedrohung darstellt. Maßnahmen zum Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner wurden in den SeneCura Einrichtungen in Österreich früh gesetzt, bereits Wochen vor dem generellen Lockdown Mitte März. Als Pflege-Spezialist liegt dem größten privaten Pflegeheim-Betreiber des Landes die Selbstbestimmung der Bewohnerinnen und Bewohner ganz besonders am Herzen – in der aktuellen Lage ein Balance-Akt. Daher wurde im Juni 2020 eine Studie bei der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Auftrag gegeben, in deren Rahmen die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Langzeitpflege von Univ.-Prof. Dr. Franz Kolland und seinem Team untersucht wurden. Hauptaugenmerk der im August und September durchgeführten Befragung von 259 Bewohnerinnen und Bewohnern lag dabei auf der Untersuchung der Auswirkungen der in Österreich im Frühjahr 2020 gesetzten Maßnahmen auf die Lebens- und Pflegesituation in den 62 Einrichtungen der SeneCura Gruppe in Österreich. „Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die Lebenszufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner in den Sozialzentren von SeneCura stabil ist. Es lässt sich daher sagen, dass die Sicherheitsmaßnahmen, welche im Zuge der Pandemie gesetzt wurden, keinen erheblichen negativen Einfluss hatten“, fasst Univ.-Prof. Dr. Franz Kolland bei der Studienpräsentation zusammen. 73 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Zufriedenheit während der Einschränkungen aufgrund der Pandemie ungefähr gleichblieb, 22 Prozent waren sogar zufriedener als sonst (!) und nur 5 Prozent bewerten ihre Lebenszufriedenheit als schlechter.

Insgesamt hält Kolland fest, dass es nicht dem Befund der Studie entspricht, wenn immer wieder von eingesperrten und fremdbestimmten Lebensverhältnissen in Pflegeheimen berichtet wird. „Da wird medial ein Eindruck erzeugt, der sich nicht mit der subjektiven Wahrnehmung der großen Mehrheit der Bewohnerinnen und Bewohnern deckt,“ analysiert der Soziologe und Gerontologe. 94 Prozent fühlten sich vom Pflegepersonal beschützt, nur 5 Prozent bevormundet. Besonders hervorzuheben ist das hohe Sicherheitsgefühl in der Langzeitpflege. 95 Prozent der SeneCura Bewohnerinnen und Bewohner gaben an, sich im Haus sicher gefühlt zu haben. Bemerkenswert ist, dass sie sich subjektiv deutlich weniger der Gefahr einer COVID-Infektion ausgesetzt fühlen als gleichaltrige Menschen, die zu Hause leben. Während beispielsweise bei einer Befragung der Gesamtbevölkerung über 80 Jahre in Niederösterreich 64 Prozent angaben, dass sie von einem hohen Risiko ausgehen, an Covid-19 zu erkranken, waren es im Zuge der Pflegeheim-Untersuchung nur 24 Prozent. Neben dem Sicherheitsgefühl hat im ersten Lockdown auch das Gemeinschaftsgefühl in den Pflegeheimen etwas zugenommen (+13 Prozent). Wohl auch, weil Besuche von Angehörigen zeitweise nur eingeschränkt, bis gar nicht möglich waren. „Wie in vielen Teilen der Gesellschaft, lässt sich auch in einem Mikrokosmos – wie einer Pflegeeinrichtung – die Beobachtung machen, dass die Beschränkungen der Pandemie dazu beigetragen haben, dass sich soziale Strukturen und Gewohnheiten neu sortieren mussten“, interpretiert Kolland diese Diagnose. Die Studie zeigt aber auch, dass der Kontakt mit den Angehörigen zwar über längere Zeit physisch nicht möglich war, aber dennoch stattgefunden hat – mehr als 30 Prozent gaben an, öfter als sonst von ihren Angehörigen aufgemuntert worden zu sein.

Pflege-Qualität ungetrübt, aber emotionale Komponente leidet unter den Belastungen

Die Ergebnisse der Studie decken sich stark mit den Erkenntnissen einer von SeneCura selbst schon Ende Mai bis Mitte Juni durchgeführten Online-Umfrage unter den Angehörigen. Auch hier zeigte sich die große Mehrheit der Betroffenen zufrieden mit den gesetzten Maßnahmen und dankbar für das enorme Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Von den über 1.000 befragten Angehörigen von Bewohnerinnen und Bewohnern der SeneCura Einrichtungen in ganz Österreich hielten 97 Prozent die getroffenen Maßnahmen und übermittelten Informationen für ausreichend, die Sicherheit der Bewohnerinnen und Bewohner zu gewährleisten. Auch die Häufigkeit der Kommunikation über E-Mail oder Telefon in der Zeit der Besuchsverbote war für 93 Prozent der Befragten zufriedenstellend. Im Zuge der nun präsentierten wissenschaftlichen Studie war für die SeneCura Gruppe aber vor allem auch spannend, wie die Bewohnerinnen und Bewohner selbst die Pflege-Qualität beurteilen. 90 Prozent der Befragten stellten der Heimleitung ein gutes Zeugnis aus (sehr gut oder gut auf die Krise reagiert), 96 Prozent hatten das Gefühl, die Situation sei gut im Griff. Die Studie kommt jedoch zum Schluss, dass die emotionale Komponente teilweise unter dem erhöhten Aufwand für Hygiene und Schutzmaßnahmen einerseits aber wohl auch unter der hohen persönlichen emotionalen Belastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelitten hat. „Insgesamt ist diese Generation, die heute in den Pflegeheimen lebt, aber deutlich robuster und resilienter als man das gemeinhin vermutet“, fasst Studienleiter Kolland die Befunde zusammen.

Aktuelle Situation in den Pflegeheimen ist Spiegelbild der Gesamtsituation

Durch die rasche Reaktion und umfassende Schutzmaßahmen gab es hierzulande während des Lockdowns im Frühjahr vergleichsweise wenige Todesfälle in Pflegheimen. Die Zahlen von AGES und Gesundheit Österreich GmbH belegen, dass das Virus während der ersten Welle die stationäre Pflege in Österreich vergleichsweise wenig getroffen hat – nur 0,3 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen sind im Frühjahr 2020 hierzulande an oder mit COVID-19 verstorben (in Belgien waren es im gleichen Zeitraum beispielsweise 3,7 Prozent). Analog zu den deutlich höheren Infektionszahlen in der Gesamtbevölkerung ist nun im Zuge der zweiten Welle auch die Zahl der Infektionen in Pflegeheimen deutlich höher, ebenso leider auch die der Todesopfer. Zuletzt ist die Zahl der Sterbefälle in Pflegeheimen stark angestiegen. Die aktuellen Daten der Statistik Austria zeigen aber auch, dass sich die Zahl der Verstorbenen in Pflegeheimen im gleichen Ausmaß erhöht hat, wie die Sterbefälle in der Gesamtbevölkerung über 65 Jahre. Dass diese erhöhte Zahl an Todesfällen eine natürliche Folge der Verbreitung des Virus in der Gesamtbevölkerung ist, davon ist der SeneCura COO und Leiter des Krisenstabs Markus Schwarz überzeugt: „Die Infektionsraten lagen zuletzt um das mehr als Zehnfache über dem Niveau des Frühjahrs, das dürfen wir nie vergessen. Dass diese alarmierende Entwicklung auch vor den noch so gut geschützten Pflegeheimen nicht Halt macht, darf niemanden verwundern. Abgesehen davon wird nun deutlich mehr getestet als im Frühjahr, auch das ist zu berücksichtigen.“ Zu gelegentlichen Vorwürfen, die Pflegeheime wären zu wenig geschützt, meint er: „Wir leben nun seit neun Monaten mit der Bedrohung durch COVID-19, die Pflegeheime waren – anders als andere Lebensbereiche – in dieser gesamten Zeit nie auch nur einen Tag im Normalzustand, sondern arbeiten seither durchgehend unter hohen Sicherheitsauflagen.“ Bei SeneCura wurden bei aller Vorsicht aber auf Basis der Erfahrungen des Frühjahrs in allen Einrichtungen auch Möglichkeiten geschaffen, dass Angehörigenkontakte geregelt und sicher stattfinden können. Nur im Einzelfall müssen Häuser für wenige Tage für Besuche geschlossen bleiben. Wesentlich für eine rasche und treffsichere Reaktion sind die PCR-Schnelltests, die von SeneCura für die eigenen Einrichtungen angekauft wurden, um nicht von den behördlichen Test-Kapazitäten abhängig zu sein, die gerade in besonders betroffenen Regionen überlastet sein können. Neben diesen selbst gesetzten Maßnahmen, wurden zuletzt auch wieder Verschärfungen per Verordnung erlassen.

Zwischenresümee zum zweiten Lockdown: Verschärfte Maßnahmen greifen

Bundesweit gilt seit 17. November für den Bereich der stationären Langzeitpflege eine einheitliche Regelung für die Maskenpflicht für Personal und Bewohnerinnen und Bewohner, vorgeschriebene Gesundheitschecks und ein generelles Betretungsverbot für Externe – mit Ausnahmen. So dürfen Angehörige mit Voranmeldung und nach Vorlage eines negativen PCR-Tests oder mit FFP2-Maske und weiteren Schutzvorkehrungen Bewohnerinnen und Bewohner besuchen. Außerdem ist eine wöchentliche Testung des gesamten Personals mit Antigen-Schnelltests vorgeschrieben. Die bei SeneCura schon seit Anfang November durchgeführten wöchentlichen Tests der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich als gute Unterstützung bei der Eindämmung von Infektionen erwiesen. Insgesamt rund 150 von 5.000 Beschäftigten wurden im Laufe des Novembers in den Einrichtungen von SeneCura österreichweit im Zuge dieser Routine-Tests positiv getestet – zuerst in einem Antigen-Schnelltest und dann mit einem PCR-Test, um sicher zu gehen, dass es sich nicht um ein falsch positives Ergebnis handelt. So konnten unbemerkte Verbreitungen des Virus unterbunden werden. Auch die sonstigen strengen Maßnahmen, die derzeit gelten, wirken sich weiter risikominimierend aus. „Die Lage in den Pflegeheimen während des Lockdowns ist natürlich besonders fordernd für das Personal und auch für die Bewohnerinnen und Bewohner, die aber ebenso wie ihre Angehörigen die Schutzmaßnahmen vorbildhaft unterstützen und großes Verständnis und Dankbarkeit zeigen. Insgesamt entspannte sich die Situation in unseren Häusern in ganz Österreich zuletzt aber wieder merklich“, fasst Schwarz die aktuelle Lage zusammen.

Sicherheit und Menschlichkeit erfüllen Weihnachtswunsch der Heimbewohner und ihrer Familien

Ingrid Korosec, Präsidentin des Seniorenrats, vertritt die Interessen von 2,3 Millionen Seniorinnen und Senioren österreichweit. Darüber, dass man aus dem ersten Lockdown gelernt und Alternativen entwickelt hat, ist sie sehr froh: „Wir haben jetzt ganz andere Möglichkeiten als beim ersten Lockdown! Vielen älteren Menschen ist die Zeit gemeinsam mit ihren Liebsten zu verbringen wichtiger als alles andere. Das sollte respektiert und ermöglicht werden.“ Korosec ist überzeugt: „Es geht nur mit testen, testen, testen. Und zwar jeder und jede, die ein Pflegeheim betritt, muss getestet werden oder getestet sein,“ so Korosec und meint damit, neben dem Pflegepersonal, auch Reinigungs-, und Küchenpersonal, aber auch Handwerker und alle anderen Dienstleister, die das Pflegeheim betreten. Auch die Angehörigen und Besucher natürlich. Korosec: „Maximale Sicherheit ermöglicht maximale Menschlichkeit!“ Und appelliert damit an alle Pflegeheimbetreiber: „Gerade zu Weihnachten ist das Bedürfnis seine Liebsten zu sehen besonders hoch! Mit der Einhaltung der Masken-Abstand-Händewaschen-Regel, regelmäßigen Tests und Menschlichkeit ist das möglich! Erfüllen Sie Ihren Bewohnerinnen und Bewohnern und deren Familien und Freunden diesen Weihnachtswunsch!“

Hoffnung für 2021: Corona-Impfung wird für Pflegeheime die ersehnte Trendwende bringen

SeneCura bereitet sich angesichts der Ankündigungen der letzten Wochen derzeit darauf vor, Anfang Jänner mit COVID-Impfungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Bewohnerinnen und Bewohner zu starten. Es gibt diesbezüglich eine Bereitschaft, die über dem Bevölkerungsschnitt liegt, die SeneCura aber mit gezielter Information und Aufklärung, die schon jetzt im Dezember startet, noch weiter erhöhen wird. Man strebt eine möglichst hohe Durchimpfungsrate von zumindest 50 Prozent an, um die Bewohnerinnen und Bewohner zu schützen. Um das realisieren zu können, bedarf es noch einiger Überzeugungsarbeit, die man bereit ist, zusammen mit der Bundesregierung und den Ländern zu leisten. In Hinblick auf die Impfung betont SeneCura COO Schwarz: „Für die teils multimorbiden Bewohnerinnen und Bewohner stellt die Impfung trotz ihres Gesundheitszustands in der Regel kein Risiko dar, die Nebenwirkungen sind sehr gering. Freilich wird aber jede Person bevor sie geimpft wird einer Untersuchung durch einen Arzt unterzogen. Auch für die Bewohnerinnen und Bewohner ist die Impfung aber freilich freiwillig, SeneCura wird auf niemanden Druck ausüben, sich impfen zu lassen.“ Seniorenrats-Präsidentin Korosec schließt hier mit einem Appell an die ältere Bevölkerung an: „Nach dem Testen kommt das Impfen! Wir dürfen darauf vertrauen, dass in Österreich nur eine Impfung zum Einsatz kommt, die zugelassen ist und der Wirkung und Sicherheit attestiert wird! Nutzen wir also – sobald es möglich ist – die Chance, uns gegen COVID-19 immunisieren zu lassen! In einer Pandemie trägt jeder Verantwortung dafür, dass diese erfolgreich bekämpft wird. Unser aller Beitrag ist es, uns impfen zu lassen. Bis dahin heißt es weiter Abstand halten, FFP2 Maske tragen, Hände waschen UND testen lassen.“